Um die Beziehung zwischen herkömmlichen und elektrischen Fahrrädern wirklich zu verstehen, muss man die Geschichte des Fahrrads im Allgemeinen betrachten. Obwohl die Idee für ein Elektrofahrrad bereits in den 1890er-Jahren entstand, wurden die Akkus erst in den 1990er-Jahren leicht genug, um offiziell auf Fahrrädern mitgeführt zu werden.
Das Fahrrad, wie wir es heute kennen, entstand Anfang des 19. Jahrhunderts dank mehrerer Erfinder, die das damalige Konzept des Fahrrads grundlegend veränderten oder bestehende Konstruktionen deutlich verbesserten. Das erste Fahrrad wurde 1817 von dem deutschen Baron Karl von Drais erfunden. Die Erfindung des Fahrrads war bedeutend, doch der Prototyp bestand damals hauptsächlich aus klobigem Holz. Er konnte nur durch Abstoßen mit beiden Beinen vom Boden angetrieben werden.
1. Inoffizielle Fahrradursprünge
Vor 1817 entwarfen viele Erfinder das Konzept des Fahrrads. Doch damit eine Technologie wirklich als „Fahrrad“ bezeichnet werden kann, muss es sich um ein von Menschenhand geführtes Fahrzeug auf zwei Rädern handeln, bei dem der Fahrer das Gleichgewicht halten kann.


2.1817–1819: Die Geburtsstunde des Fahrrads
Baron Karl Von Drais
Das erste Fahrrad, das heute Baron Carl von Drais zugeschrieben wird. Das Fahrzeug wurde 1817 erfunden und im folgenden Jahr patentiert. Es war die erste erfolgreich kommerzialisierte, zweirädrige, fahrbare, muskelkraftbetriebene Maschine, später in Veloziped (Fahrrad) umbenannt, auch bekannt als Dandy Horse oder Steckenpferd.

Denis Johnson
Der Name von Dennis’ Erfindung ist nicht überliefert, und das „Dandy Horse“ war damals sehr beliebt. Dennis’ Erfindung von 1818 war zudem eleganter, mit einer geschwungenen Gesamtform im Gegensatz zur geradlinigen Form von Dries’ Erfindung.

3. 1850er Jahre: Tretkurbelfahrrad von Philipp Moritz Fischer
Ein weiterer Deutscher steht im Mittelpunkt einer neuen Erfindung. Philipp Moritz Fischer nutzte in seiner Jugend alte Fahrräder, um zur Schule und zurück zu fahren, und erfand 1853 das erste Fahrrad mit Pedalen, das er Tretkurbelfahrrad nannte. Der Benutzer muss sich nicht mit den Beinen vom Boden abstoßen.

4. 1860er Jahre: Boneshaker oder Velocipede
Französische Erfinder veränderten 1863 die Konstruktion von Fahrrädern. Er erhöhte den Einsatz einer Schwenkkurbel und am Vorderrad montierter Pedale.

Das Fahrrad ist schwer zu lenken, aber dank der gut durchdachten Pedalanordnung und der gewichtsreduzierenden Metallrahmenkonstruktion erreicht es höhere Geschwindigkeiten.

5. 1870er Jahre: Hochräder
Die Innovation bei Fahrrädern mit kleinen Rädern ist ein Quantensprung. Der Fahrer sitzt hoch über dem Boden, mit einem großen Vorderrad und einem kleinen Hinterrad, was das Fahrrad zwar schneller macht, aber diese Bauweise gilt als unsicher.
6. 1880er-90er Jahre: Sicherheitsfahrräder
Die Einführung des Sicherheitsfahrrads gilt weithin als der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte des Radfahrens. Sie veränderte die Wahrnehmung des Radfahrens als gefährliches Hobby und machte es zu einem alltäglichen Verkehrsmittel, das Menschen jeden Alters genießen können.

1885 entwickelte John Kemp Starley erfolgreich das erste Sicherheitsfahrrad namens Rover. Es lässt sich leichter auf asphaltierten und unbefestigten Straßen fahren. Aufgrund der kleineren Räder und der fehlenden Federung ist es jedoch nicht so komfortabel wie ein Hochrad.

7. 1890er Jahre: Erfindung des Elektrofahrrads
Im Jahr 1895 patentierte Ogden Bolton Jr. das erste batteriebetriebene Fahrrad mit einem Gleichstrom-Nabenmotor und einem 6-poligen Bürstenkommutator im Hinterrad.
8. Die frühen 1900er bis zu den 1930er Jahren: Technologische Innovation
Im Laufe des frühen 20. Jahrhunderts entwickelten sich Fahrräder stetig weiter. Frankreich entwickelte zahlreiche Radtouren für Touristen, und in den 1930er Jahren entstanden in Europa erste Rennorganisationen.
9. 1950er, 1960er, 1970er Jahre: Nordamerikanische Cruiser und Rennmotorräder
Cruiser und Rennräder sind die beliebtesten Fahrradtypen in Nordamerika. Cruiser sind besonders bei Hobbyradfahrern beliebt. Das starre Dead Fly, ein Fahrrad mit Pedalbremsen, nur einer Übersetzung und Luftreifen, ist aufgrund seiner Langlebigkeit, seines Komforts und seiner Robustheit gefragt.
Ebenfalls in den 1950er Jahren erfreute sich der Rennsport in Nordamerika großer Beliebtheit. Dieser Rennwagen, von den Amerikanern auch Sport Roadster genannt, ist bei erwachsenen Radfahrern sehr beliebt. Dank seines geringen Gewichts, der schmalen Reifen, der verschiedenen Gangstufen und des großen Raddurchmessers ist er schneller, bergauf besser und eine gute Alternative zu einem Cruiser.
10. Die Erfindung des BMX in den 1970er Jahren
Lange Zeit sahen Fahrräder alle gleich aus, bis in den 1970er Jahren in Kalifornien das BMX-Rad erfunden wurde. Diese Räder gibt es in Größen von 16 bis 24 Zoll und sie sind bei Teenagern beliebt.
11. Die Erfindung des Mountainbikes in den 1970er Jahren
Eine weitere kalifornische Erfindung war das Mountainbike, das erstmals in den 1970er-Jahren auftauchte, aber erst 1981 in Serie produziert wurde. Es wurde für Fahrten abseits befestigter Straßen oder auf unbefestigten Wegen entwickelt. Mountainbiken wurde schnell ein Erfolg und inspirierte andere Extremsportarten.
12. 1970er-1990er Jahre: Der europäische Fahrradmarkt
In den 1970er Jahren, als das Radfahren als Freizeitsportart immer beliebter wurde, entwickelten sich leichte Fahrräder mit einem Gewicht von weniger als 30 Pfund zu den meistverkauften Modellen auf dem Markt und wurden nach und nach auch für Rennen eingesetzt.
13. Von den 1990er-Jahren bis Anfang der 2000er-Jahre: die Entwicklung von Elektrofahrrädern
Im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrrädern umfasst die Geschichte echter Elektrofahrräder lediglich 40 Jahre. In den letzten Jahren hat die elektrische Unterstützung aufgrund sinkender Preise und zunehmender Verfügbarkeit an Popularität gewonnen.
Veröffentlichungsdatum: 30. Juni 2022
